Der PHEV läuft doch eigentlich in drei verschiedenen Modi:
1. EV. Das ist der Standard beim Starten. Hauptlast trägt der E-Motor mit Akku, Verbrenner läuft nur, wenn:
A) Wärmeanforderung durch Klima (ergo Heizen des Innenraums). Zum Kühlen im Sommer läuft der Verbrenner nicht mit.
B) Vortriebsanforderung durch Gaspedal höher als der E-Motor leisten kann
C) Akku des PHEV ist entleert (SoC <20%). E-Reichweite zeigt dann 0km.
Im Falle 1A/1C wird die Leistung des Verbrenners, die neben der Abwärme produziert wird, in den Akku gesteckt. Im Stadtverkehr verliert man so de facto null km Reichweite, gewinnt eher dazu, wenn auch minimal. Ist der Akku wieder >20% SoC (Fall 1C) bzw. im Innenraum ist es warm genug (Fall 1A), wird der Verbrenner abgeschaltet.
2. HEV. Der Motor brummelt von Beginn an mit. Im Kaltstart läuft er erstmal einige Sekunden im Standgas mit, dann hilft er mit für Vortrieb zu sorgen. Der E-Motor hilft beim Anfahren und zügigen Beschleunigen bzw. übernimmt komplett in Minimalleistungsbereichen (z.B. konstante Fahrt mit 50km/h). Da der Verbrenner sehr viel läuft, wird auch der Akku stärker geladen, im Stadtverkehr gewinnt man wie unter 1. Reichweite dazu, nur das der Verbrenner eben nicht abgeschaltet wird bei >20% SoC.
Meinen Beobachtungen zuzfolge gibt es da wohl auch Teillastabschaltungen, denn man hört z.B. sehr deutlich, wie sich das Motorengeräusch ändert, wenn man einfach nur gemütlich dahinrollt und dann Beschleunigen will (Nein, es ist nicht die Drehzahl gemeint).
Je nach Akkuzustand wechselt der Niro von ganz allein zwischen 1. und 2. hin und her.
3. Sportmodus. Hier sorgen sowohl Benzin- als auch E-Motor für Vortrieb, keine Teillastabschaltungen. Weil hier nicht mehr extrem auf Verbrauchs- und Abgasminimierung geachtet wird, wirds auch schneller warm und der Akku wird sehr stark geladen - im Stadtverkehr gewinnt man so pro gefahrenen km ungefähr einen elektrischen km hinzu, bei konstanter Fahrt womöglich sogar deutlich mehr. Der Verbrauch steigt aber sehr stark an.