Diese Säckchen funktionieren schon ganz gut. Wenn man sie richtig benutzt 😉 Zum einen reicht ein einziges solches Teil in der Regel hinten und vorne nicht, wenn es schon so schlimm ist wie beschrieben. Besser zwei oder drei - einer hinter die Windschutzscheibe oder in den Beifahrerfußraum, einer im Fußraum Fondpassagiere und ein dritter im Kofferraum.
Dann müssen diese Dinger regelmäßig getrocknet werden - das Prinzip der Säcke ist ein Granulat, das Feuchtigkeit aufnimmt. Auch wenn die Dinger sehr viel Wasser aufnehmen können, irgendwann ist voll 😉 (gesättigt in diesem Fall). Dann die Säcke raus aus dem Auto und zwei Stunden auf die Heizung packen, damit das Wasser wieder abgegeben werden kann. Anschließend wieder ins Auto.
Mache ich seit 5 Jahren so (erst im Niro, jetzt im EV6) und habe nur noch sehr begrenzt Probleme mit Feuchtigkeit.
Wer kein Granulat im Auto haben will, kommt um ein gewisses Maß an "Pflege" nicht herum. In diesem Falle muss das Wasser aus dem Auto raus, denn wir (die Menschen) sind die größten Wasserproduzenten in so einem Fahrzeug. Damit ist nicht der nasse Mantel vom Regen oder die matschigen Schuhe gemeint. Die Atemluft ist der schlimmste Wasserspender von allen. Die Feuchtigkeit zieht überall rein - die Fußmatten sind nur das offensichtliche. An die Sitzpolster denkt niemand, an den Dachhimmel, die Isolation am Boden und die Lüftungskanäle auch nicht.
Das Wasser raus bekommt man auf eine simple Art und Weise:
- Warm fahren. Heizung ordentlich aufdrehen und schön bullig warm im Auto machen. Warme Luft kann sehr viel Feuchtigkeit aufnehmen - erheblich mehr als kalte Luft. So kann das Wasser überall beginnen zu verdunsten. So eine Weile herumfahren. Dann:
- Fenster auf. Alle. Während der Fahrt. Denn nun pusten wir die warme, feuchte Luft raus aus dem Auto und das Wasser gleich mit. Und ersetzten sie durch kalte, trockene Luft. Darauf achten, das wirklich gut durchgepustet wird. Im EV6 habe ich sogar angehalten und den (ziemlich voluminösen) Kofferraum einmal geöffnet und kurz durchpusten lassen. Ist es wieder schön kalt , dann
- Das ganze von vorn. Wieder Innenraum kräftig aufwärmen, eine Weile herumfahren um Wasser verdunsten zu lassen, dann wieder Fenster auf, raus mit dem Wasser.
Das ganze zwei, drei mal sollte schon ordentlich helfen. In der Regel reicht ein einziger Vorgang aber nicht, wenn die Scheiben schon innen gefrieren. Daher das ganze mit Abstand von einem oder zwei Tagen wiederholen - spätestens beim dritten mal sollten dann auch die Granulatsäckchen reichen, um auch morgens freie Scheiben innen zu haben.
Es ist übrigens nicht verkehrt, einmal nach möglichen Wassereinträgen zu suchen. Verstopfte Wasserabläufe, weil die nie beachtet und gereinigt werden, sind so eine Ursache - dann läuft das Regenwasser vom Dach (oder Schiebedach) direkt in den Innenraum. Die Bodenmatten unter den Fußmatten(!) können ungeheure Wassermengen aufnehmen - da kann man mal nachschauen. Auch ein defekter Wärmetauscher der Klimaanlage kann gewaltige Wassermengen produzieren.
Und: Benutzt verdammt noch mal die Klimaanlage, wenn ihr eine habt. Diese ist bei weitem nicht nur für den Sommer da. Sie trocknet die Luft, die in den Innenraum gelangt - das ist im Winter genauso wichtig wie im Sommer. Allerdings funktioniert sie nur bis ein paar Grad über null noch richtig, weil sonst der Trockner einfriert und dabei hops geht - aber dafür gibt es Schutzschaltungen, braucht man nicht drüber nachdenken. Im Motorraum eines HEV oder PHEV sollte es ohnehin warm genug sein, um ein einfrieren zu verhindern 😉