Beiträge von Jodia

    Bei KIA gibt es derzeit offensichtlich einen Umbruch - kleinere Vertragspartner werden massiv abgebaut, das Händlernetz grundsätzlich verändert. Ich würde heute keinesfalls einen KIA kaufen, den Wiederverkaufswert halte ich für gegen Null tendierend - meinen ENiro werde ich wohl bestmöglich abreiten müssen (wenn ich ihn überhaupt noch mal repariert bekomme!). Gut, dass ich finanziell zurechtkomme - aber traurig für die, die das nicht können und auch gerne ihren Teil zur Emobilität beitragen wollten.

    So liebe Freunde - hier mein aktuelles Update:


    unser E-Niro steht nach inzwischen 6 Monaten bei einem Vertragshändler. Seit 4 Wochen angeblich 'auf der Bühne', weil es wohl einen Fehler in einer Hochvoltzelle gibt (was ein Händler schon im Juli festgestellt hat). Der aber scheinbar äußerst selten und schwer zu detektieren ist. Jedenfalls bekomme ich keine genauen Auskünfte, man spricht derzeit noch von 6-8 Wochen Bearbeitungszeit mindestens. Einen Ersatzwagen könne ich natürlich bekommen - für 44€/Tag zu meinen Lasten. Inzwischen habe ich ich einen ganzen Ordner EMails von KIA Deutschland und deren Händlernetz - Mario Barth würde dafür sofort die Hand in den Schritt bewegen.


    Ich kaufe mir jetzt am Wochenende erst mal einen Verbrenner, ich muss mich ja bewegen können - wundervolle E-Mobilität! Wundervolle Herstellergarantie! Wundervolle Welt - so voller wundervoller Wunder!

    So, der Händler hat seinen Vertrag mit KIA gekündigt und KIA hat keinerlei Interesse an Unterstützung. Egal, mein Problem. Aber ich empfehle jedem, der das hier liest, seine Entscheidung für oder gegen KIA gründlich zu überprüfen!

    Zwischenstand:


    Der fahrbare Computer steht seit gestern beim Händler. Habe ihn an meinem Geburtstag noch einmal um Überprüfung gebeten und von meinem Gespräch mit der Schiedsstelle der Kfz-Innung berichtet ;o) Er hat erfreulicherweise zugestimmt.


    Vorher habe ich Testladungen an Wallbox, Schnellladestation, Haushaltsteckdose bei mir und beim Nachbarn gemacht und alles dokumentiert. Immer mit dem gleichen Ergebnis: der Ladeprozess läuft bis zu ca. 55% rein rechnerisch und den Anzeigen nach völlig normal, dann geht die Ladeleistung massiv runter, die Kapazitätsanzeige massiv rauf und das System schaltet ab. Anzeige immer 100% und 200km (auf 5km +/- genau). Hat schon mal jemand 4 Monate lang jeden Ladevorgang mit exakt 100% und 200km abgeschlossen, egal wie das Wetter war oder das Fahrzeug gefahren wurde? Ich denke nicht ...


    Eben sehe ich in der KIA-Connect-APP, dass der Händler an seiner eigenen Ladestation genau die gleiche Erfahrung gemacht hat wie ich: wieder 100% und 205km. Ich bin jetzt eine Woche verreist und dann gespannt wie ein Flitzebogen. Irgendwie muss er sich ja äußern, wenn ich den Wagen wieder abholen soll. Ich werde berichten - auch wenn es ein wirklich seltenes Problem zu sein scheint.


    (ODBII-Dongle und APP sind inzwischen auch da - werde wohl auf dem zweiten Bildungsweg noch Kfz-Mechatroniker - mit Tanken, Ölwechsel und Reifendrucküberprüfung ist es ja heute nicht mehr getan ...)

    Wie gesagt: danke für den Input, die Schlichtungsstelle habe ich angerufen. Die ist aber heute geschlossen und erst morgen wieder erreichbar. Die Leute von der Verbraucherzentrale, die mir die Nummer der Schlichtungsstelle gaben, haben mir jedoch auch meine bisherigen Informationen mitgeteilt.


    Wie auch immer, ich werde berichten. Insgesamt ist die Idee ja nicht schlecht, einen Dritten ins Gespräch zu bringen - einen Mediator sozusagen.


    Aber insgesamt stelle ich fest, mit dem rein technischen Problem scheine ich ziemlich alleine zu sein. Dabei ist die Lösung des technischen Problems mein eigentliches Interesse. Selbst wenn es Geld kostet.

    Dann beauftrage doch einen Gutachter, der den Mangel untersucht und Vorschläge für die Beseitigung unterbreitet.

    Zudem gibt es eine Schlichtungsstelle für das Kfz-Handwerk. Sollte die Vertragswerkstatt nicht die erforderlichen/notwendigen Untersuchungen des Mangels vornehmen, kannst Du Dich an diese wenden. Ist für den Kunden kostenlos.....

    Einen Gutachter beauftragen kann ich, bezahlen kann ich ihn auch. Wenn das Gutachten dem Händler allerdings dann nicht gefällt, kann er es als 'Gefälligkeitsgutachten' anfechten und ich fange von vorne an.


    Und die Schlichtungsstelle für das Kfz-Handwerk hat ein paar kleine Disclaimer. Danach handeln die nur bei Fachbetrieben, die Mitglied der Kfz-Innung sind und nicht bei Neu- oder Gebrauchtwagenkäufen. Das sind jedenfalls meine Infos der Verbraucherzentrale Hessen.


    Aber dennoch vielen Dank. Bevor wir uns jedoch in diversen Glaskugeln verlieren, würde ich gerne auf mein Eingangsthema verweisen. Die rechtlichen Möglichkeiten wollte ich hier eigentlich gar nicht diskutieren. Es ging mir um die rein sachlichen Erfahrungen mit dem technischen Hintergrund.

    KIA bietet die Garantie an, ist daher nach Ablauf der Gewährleistung in der Pflicht, den Mangel im Rahmen der Garantie zu beheben.

    Und da KIA diese Garantie zusagt, ist jede KIA-Vertragswerkstatt verpflichtet, einen möglichen Garantiefall gem. den Vorgaben von KIA zu ermitteln und dann nach Freigabe seitens KIA auch zu beheben.

    Die Vertragslage/Kostenerstattung zwischen KIA und der Vertragswerkstatt kann hier für den Kunden keinen Unterschied machen.

    Soweit die eindeutig richtige Theorie - aber hier spreche ich ja von der Realität. Man soll ja auch nicht stehlen, ehebrechen oder gar töten - dennoch kommt es vor :)

    Gesetzliche Gewährleistung und einseitige Garantien sind eben 2 Paar Schuhe. Das hat mit Sachmangelhaftung zu tun und betrifft jede Ware, nicht nur Autos. Auch bei einer Kaffemaschine tritt nach der Gewährleistung die Beweislastumkehr ein.


    Im vorliegenden Fall ist die Gewährleistung des Händlers und dessen Beweislast abgelaufen. Das ist mir bekannt, denn ich habe ja einen entsprechenden Vertrag mit dem Händler.


    Die freiwillige Herstellergarantie allerdings geht über die gesetzliche Gewährleistung hinaus (hier 7 Jahre), aber die Beweislast liegt bei mir. Ich muss nachweisen, dass überhaupt ein Mangel vorliegt! Das ist mir völlig klar.


    Wenn aber der Händler nicht mitwirkt bei der Mangelbearbeitung, sich sogar verweigert und mich als Mangelverursacher ins Feld führt, muss ich den Nachweis selbst führen. Das kann ich auf unterschiedlichste Weise tun - da bin ich seit Monaten erfolglos dran. Das hilft mir aber nicht, wenn es am Ende nicht gerichtsfest ist. Dann habe ich viel Geld investiert, und der Händler oder Hersteller erkennt meine Gutachten einfach nicht an. Deshalb muss ich den juristischen Weg wählen, ob ich will oder nicht.