Beiträge von TheManneken

    Die technologischen Sprünge bei BEVs sind so groß, da würde ich aus rein pragmatischer Sicht den EV3 nehmen. Aber ich fahre selbst den Niro EV und habe im EV3 schon Platz genommen: wer Ansprüche an Haptik, Reisekomfort und Materialanmutung legt: da finde ich den EV3 sogar einen Rückschritt zum Niro SG2 (welcher schon ein leichter, aber nicht ganz so großer Rückschritt zum e-Niro war) - gar eine ganze Klasse niedriger. Der EV3 ist mehr praktisch fokussiert, sieht frischer aus, technisch solide und erhält wohl noch das ein oder andere Softwareupdate, aber der Niro SG2 ist gefühlt (!) mehr Auto, hat dafür aber die geringere Ladeleistung. Ansonsten nehmen die sich imho gegenseitig nicht viel.


    Ich persönlich würde z.B. den EV3 nicht als Nachfolger zu meinem Niro EV nehmen, eher ein höher angesiedeltes Modell. Vermutlich nach heutigem Stand eher einen Skoda Elroq als noch mal einen Kia, wenn es ein Kompakt-SUV sein soll, ansonsten vermutlich was in der Richtung EV5 (bisher nur angekündigt).


    Unterm Strich würde ich sagen, macht ihr mit beiden Entscheidungen nichts verkehrt.

    Ich sag mal so: du hast aktiv auf das POI-Symbol gedrückt -> bis dahin war keine "Werbung" im eigentlichen Sinne zu sehen. Sofern das so bleibt, find ich das vernachlässigbar. Ein No-Go wäre es für mich, wenn solche Einblendungen ungefragt aufpoppen würden.


    Aber mir persönlich ist das POI Symbol so noch nicht aufgefallen. Navi ist bei mir fast täglich im Einsatz als Außendienstler.

    Aus aktuellem Anlass hier nun auch eine Langstreckenerfahrung meinerseits.

    Vorwort

    Ich habe den Niro EV natürlich unter Berücksichtigung meines üblichen Aktionsradius gekauft, der selten über 200 km hinausgeht. Eine Urlaubsfahrt vom Saarland nach Texel (NL) fand vergangenes Jahr statt – nur zwei Monate nach dem Kauf des Niro EV, meinem ersten eigenen BEV überhaupt – und verlief wunderbar. Ladeleistung und Co. waren mir im Vorfeld natürlich bekannt. 10-80% SoC in >40 Minuten halt. Gesamtpaket hat gepasst.

    Im folgenden Bericht habe ich während der Reise nicht bewusst SoC-Zustände protokolliert – er basiert auf meiner Erinnerung, so auch die Angaben des SoC. Darüber hinaus kann ich lediglich auf meine Google-Zeitachse und die Kia Connect App zurückgreifen zwecks Kilometer und Zeiten.

    Erfahrungsbericht

    Spontan musste ich vom Saarland nach (in die Nähe von) Kassel – und das ziemlich kurzfristig. Die Hinfahrt erfolgte mit drei Personen, die Rückfahrt zu viert, verteilt auf zwei Autos, da wir ein krankes Familienmitglied und dessen Fahrzeug abholen mussten.

    Am Vortag konnte der Niro zum Glück auf etwa 90 % SoC geladen werden. Wir starteten mit knapp über 300 km Restreichweite bei 8 °C und fuhren über die A8, A6, A5 und A49 rund 375 km.

    Hinfahrt

    1. Stopp (nach 213 km)

    Eigentlich wollten wir den 1. Ladestopp mit einer Toilettenpause verbinden. Während der Fahrt suchten wir einen Schnelllader (>100 kW) heraus. Kurz vor Frankfurt lotste uns das Navi dann jedoch von der Autobahn an den Stadtrand – und wir landeten vor einem Bürogebäude des AvD, auf dem es einen DC-Lader gab.

    Wir nutzten eine Pause von 15 Minuten, um nur gerade etwas zu essen. Dementsprechend luden wir nicht viel, aber dank Vorkonditionierung startete die Ladung immerhin mit >80 kW.

    2. Stopp (nach nur 34 km)

    Da der Toilettenbesuch weiterhin anstand und dringender wurde, fuhren wir weiter und stoppten nach 34 km an der Raststätte Wetterau Ost. Leider war dort nur ein 50-kW-DC-Lader frei. Während des diesmal 45-minütigen Aufenthalts gingen wir zur Toilette und genossen Heißgetränke.

    Ziel erreicht (nach nochmals 107 km)

    Nach weiteren 107 km und einer Hinwegreisezeit von 4:52 Stunden und 375 km (3:58 reine Fahrzeit) erreichten wir unser Ziel. Wir trafen das Familienmitglied, regelten alle Formalitäten und verweilten in einer kleinen Stadt. Dort parkte ich und hing den Niro an eine 11-kW-Ladesäule.

    Nach etwa 1:15 Stunden und einer wirklich leckeren Pinsa machten wir uns auf den Heimweg. Zu diesem Zeitpunkt war der Akku ungefähr zu 60 % geladen. Es waren 15 °C und sonnig.

    Rückfahrt

    1. Stopp (nach 133 km, 1:33 h Fahrtzeit)

    Der erste geplante Ladestopp der Rückreise fand wieder unter nicht ganz optimalen Bedingungen statt. Wir landeten auf dem Gästeparkplatz einer Eventlocation in Friedrichsdorf bei Frankfurt mit Blick auf die Skyline. Die dortige 100-kW-Ladesäule lud in 40 Minuten den Akku von etwa 15 auf 70 % auf. Wir nutzten die Zeit für einen Spaziergang und einen Toilettengang – die Gastronomie hatte allerdings noch geschlossen.

    2. Stopp (nach weiteren 155 km, 1:37 h Fahrtzeit)

    Nach 155 km erreichten wir den Rasthof Ramstein-Miesenbach. Dort luden wir bei McDonald’s für 36 Minuten nach, während wir uns bei McCafé etwas gönnten. Der Stopp hätte zugegeben kürzer ausfallen können, da zu diesem Zeitpunkt nur etwas weniger als die noch zu fahrende Strecke auf der Restreichweitenanzeige standen.

    Letzte Etappe (ca. 80 km, 53 min Fahrtzeit)

    Schließlich legten wir die letzten knapp 80 km in 53 Minuten zurück und erreichten unseren Ausgangspunkt.

    Zusammenfassung

    • Hinfahrt: 3:58 h Fahrtzeit für 375 km, mit Ladestopps 4:52 h

    • Rückfahrt: 4:03 h Fahrtzeit für 373 km, mit Ladestopps 5:14 h

    • Gesamtstrecke: 748 km in etwa 8 Stunden

    • Durchschnittsgeschwindigkeit: ACC auf ca. 120 km/h, laut Kia Connect App lag die tatsächliche gefahrene Durchschnittsgeschwindigkeit auf den langen Etappen eher bei ~100 km/h)

    • Verbrauch (aus dem Gedächtnis):

      • Hinfahrt: ca. 21 kWh/100 km

      • Rückfahrt: ca. 18,5 kWh/100 km

    • Gesamt-Ladezeit an DC-Ladern: 2:06 h (ohne Aufenthalt am AC-Lader in Kassel)

    Fazit

    Sicher hätte sich die Reisezeit mit besserer Planung reduzieren lassen, z. B. indem wir erst bei ~10 % SoC geladen hätten (statt schon bei ~20 % oder gar mehr). Auch der Stopp am 50-kW-Lader war nicht optimal, aber in Ordnung. Mit einem EV6 wäre das eine „Katastrophe“, mit dem Niro ein kleiner Kompromiss. Dass an zwei Stopps keine Gastronomie und bei einem nicht einmal eine Toilette verfügbar war, war ärgerlich – allerdings handelte es sich nicht um Raststätten, sondern um Standorte abseits der Autobahn. Wir nutzten eine Mischung aus Kia-Navi und Google Maps zur Navigation.

    Für meine Mitfahrer – inkl. des Zweitwagens, der uns auf der Rückfahrt folgte – war die Reise eher keine gute Werbung für die E-Mobilität. Die Ladepausen wirkten das ein oder andere Mal eher wie ein Zwang. Natürlich hätte ich auch mit einem Diesel, der 1.000 km ohne Tankstopp schafft (und ich hatte einen solchen, die existieren wirklich!), Pausen eingelegt, etwas gegessen und die Toilette aufgesucht.

    Aber: Im Schnitt alle zwei Stunden eine 30-minütige Pause zu machen, empfinde ich dann doch als etwas viel – einfach aufgrund der Umstände. Und das ist der statistische Wert: tatsächlich erfolgten diese Pause ja nach jeweils ca. 1:30 - am Ende der Reise wäre natürlich keine DC-Ladestopp mehr nötig.

    Letztlich stimmen Harndrang, Hunger und ein fast leerer Akku selten überein – man muss raus, wenn man raus muss. Wären solche Fahrten für mich die Regel oder kämen sie häufiger vor, würde ich wohl eher einen EV6 fahren. Aber auch mit dem neuen EV3 – insbesondere mit dem 77-kWh-Akku – wäre ich heute vermutlich besser beraten.


    Vielleicht hätte man auch den ACC auf 110 km/h stellen können, die Durchschnittsgeschwindigkeit wäre ja nicht im gleichen Maße geringer ausgefallen, der Verbrauch ggf. 1 kWh/100 km geringer gewesen, den letzten Ladestopp hätte man unter den Umständen vielleicht nicht nur um gut 25 Minuten verkürzen können, vielleicht wäre er auch gar nicht mehr nötig gewesen.


    Fakt ist allerdings auch: ich saß an diesem Tag 8h am Steuer, war aber zu keinem Zeitpunkt müde, gestresst oder hatte das Gefühl, eine Pause auch wirklich nötig zu haben - ich hatte sie einfach bzw. das Auto zwang sie mir auf ;)


    Es war eine echt entspannte Reise. öfter als 2-3x im Jahr will ich sie trotzdem nicht machen. Dann doch eher was mit >150kW Ladepeak und größerem Akku.


    Danke für's Lesen!

    suedpol

    In deinem Link wird das Gen5w nicht mal erwähnt, nur das "alte" Standard-class Gen5 aus dem alten Niro und Soul.


    "Beide" Updates wurden, obwohl es sie noch nicht gibt, auch schon in gleich zwei Thread hier und hier im Unterforum zum alten Niro diskutiert. In einem behauptete gar einer, das Update wäre schon draußen - ohne das verifiziert zu haben.


    Jetzt gibt es schon drei Threads zu einem Update, das noch nicht mal draußen ist.

    Ich hatte auch irgendwann den Fall, dass mein Navi zu Beginn einer Fahrt behauptete, ich könne mein Ziel nicht erreichen und soll eine Ladestation einplanen. Konnte dann während der Fahrt beobachten, wie der voraussichtliche Ziel-SoC von 0% nach oben anstieg.


    Seit ich aber Anfang des Jahres erstmalig überhaupt meinen Akku von <5% auf 100% geladen hatte, hat sich das erledigt. Kann Zufall sein, ja. Aber ich hatte zumindest hier und da mal gelesen, bei einer Ladung von fast leer auf 100% (und nur dann) würde das BMS den Akku rekalibrieren - ohne Gewähr.

    So manche Probleme verstehe ich auch nicht, zum Beispiel solche wie die deinen. Du kannst auf einen solchen Assistenten verzichten, schön. Aber wer hat danach gefragt? Viele andere und ich wollen (!) einen solchen Assistenten, kennen sowas u.U. auch schon aus einem oder mehreren Vorgängerfahrzeugen. Man hat dafür bezahlt, will es nutzen, aber es hat offensichtliche und klar spezifizierbare Probleme "by design" - worum sich auch dieses Thema dreht, mit der impliziten Frage, ob andere dieses "Problem" auch haben. Also keine Ahnung, warum du dich bemüßigt fühlst, dich hier so zu äußern. Ich meine, du gehst ja auch nicht in den Thread zu Verbrauch/Reichweite des EV und gibst dort bekannt, dass du einen Hybrid fährst, in 5 Minuten auftankst und wo die Nöte von BEV-Fahrern abschätzig kommentierst.


    Und ja, bereits mein Vorgängerfahrzeug hatte einen Fernlichtassistenten, Matrix LED btw. Das System hat perfekt funktioniert. Und hätte es das beim Niro SG2 gegeben, hätte ich das auch wieder genommen, fand den Verzicht aber auch verschmerzbar. Die Deaktivierung des Fernlichtassistenten im SG2 hat aber ganz einfach einen Designfehler, den ich beschrieben habe.


    Aber vielen Dank für deinen wertvollen Input :)

    Die meisten Features oben im Screenshot kann das Standard Gen5W ja ohnehin nicht und ich bin auch nie davon ausgegangen, dass sich dieser Status Quo ändern sollte - warum auch. Finde das in Anbetracht von Android Auto und Carplay ohnehin vernachlässigbar. Weiter steht da auch nichts davon, ob diese Funktionen generell kostenpflichtig sein sollen oder erst nach Ablauf von 5 (oder 7?) Jahren, wie es bereits jetzt der Fall für Kia Connect ist.


    Beim Kauf der Autos hingegen wurde ja zugesichert, dass der derzeitige Funktionsumfang für eine begrenzte Laufzeit inkludiert ist - gehe nicht davon aus, dass sich daran was ändern sollte. Und beim nächsten Wagen kann man sich ja dann wieder bei anderen Herstellern umschauen, z.B. bei BMW, wo der Tempomat oder die Lenkradheizung im Abo verfügbar sind :D

    Moin,


    Gebe zu, die Frage im Topic klingt etwas reißerisch, aber ich komme mir persönlich langsam wirklich vor wie ein Idiot.


    Eigentlich bin ich mit dem Fernlichtassi ganz zufrieden, aber es gibt es doch manchmal Situationen, in der er aufgrund der Rahmenbedingungen nicht optimal funktioniert - also möchte man ihn auch wieder ausschalten. Und dabei blende ich ständig ungewollt meinem Vordermann oder Entgegenkommenden auf.


    Ist der Assistent in Bereitschaft, und Fernlicht aktiv, genügt ein kurzer Zug am linken Lenkstockhebel und sowohl das aktive Fernlicht als auch der Assistenz werden sofort deaktviert. Soweit so gut.


    Ist der Assistent in Bereitschaft, aber Fernlicht inaktiv (wegen Vordermann oder Entgegenkommendem), passiert jedoch folgendes:

    Ziehe ich wie üblich am Lenkstockschalter, blende ich kurz auf = Lichthupe

    Drücke ich den Lenkstockschalter von mir weg, eben so, wie ich den Assistent zuvor auch aktiviert habe, wird der Assi zwar auch tatsächlich wieder deaktiviert, aber Dauerfernlicht geht sofort an = was soll das?


    Im Grunde wird das so auch in dem verbotenen Buch beschrieben. Aber vielleicht übersehe ich doch irgendwas und finde dazu nix. Imho ist es nicht möglich, den Fernlichtassistenten zu deaktvieren, während das Fernlicht selbst inaktiv ist, ohne dabei ungewollt völlig unpassende Fernlichtbotschaften an andere Verkehrsteilnehmer auszusenden.

    Noch mal zur Ergänzung zu meinem letzten Beitrag hier:

    ich gehöre auch zu den sehr defensiven Fahrern. Auf meinem Arbeitsweg benötige ich die Bremse rein theoretisch gar nicht, das sind 25 km einfache Strecke, wenn vor mir keiner plötzliche, unvorhergesehe Manöver macht, komme ich ohne ein einziges Mal das Bremspedal zu berühren zur Firma und zurück - nicht mit One-Pedal, sondern Reku Stufe 2.


    Allerdings hatte ich auch schon Negativbeispiele: Opel Corsa C, 1.7 CDTI, sportliche Fahrweise, hintere Schreiben immer rostig... es ist nach meiner anekdotischen Evidenz absolut willkürlich. Ich bin da eher bei stefan684

    Mann müsste mal prüfen, ob es da unterschiedliche Zulieferer oder Chargen der Scheiben und Klötze gibt. Aber dazu müsste man eben schon die verschlissenen Teile ausbauen und einander vergleichen. Wer das auf eigene Kappe machen will, weiß ich nicht. Den KIA Händler dazu zu bewegen dürfte schwer werden. Letztlich werden sich die Hersteller, Händler, Werkstätten etc. zu 99,9% mit "sind Verschleißteile" oder "durch falsche Fahrweise verursacht" rausreden. Ähnlich wie der Schimmel in der Mietwohnung immer von falschem Lüften kommt.