Dashcam-Montage mit wenig Verkabelung

Beim Entfernen der Verkleidung hinter dem Rückspiegel habe ich gleich erstmal zwei Nasen abgebrochen. War wohl doch etwas zu kalt heute für die Plaste. Wenns gut läuft mit der Kamera braucht man diese aber sowieso nicht mehr. Bis dahin hält die Verkleidung auch mit zwei Nasen weniger.

Bei dem Kameraset gibts wohl irgendeinen Hebel dazu, um die Verkleidung zu entfernen. Blöderweise wollen die Chinesen aber vorher ein Foto von der Nummer hinten drauf sehen, damit sie auch die richtige Version schicken. Da beißt sich der Hund irgendwie ein bisschen in den eigenen Schwanz. Ich hatte noch so einen Hebel von iFixit zum iPhone öffnen da. Damit ging es auch. Mit fehlte vielleicht nur etwas die Geduld und Feinmotorik.

Bin mal gespannt was du zur Kamera, dem Einbau usw sagst. Wär super wenn du uns hier was schreiben könntest.

Ich habe heute noch mal im Niro gesessen und festgestellt das die Verkleidung "hinterm" Rückspiegel fast tellergroß ist. Da ist schon bei der Demontage ein Tipp (wo fängt man an) hilfreich.

Unter dem Link zu FitCamX ist ein Video bzw. da: https://youtu.be/Nly-Kd81us4?si=JxxUnGyKQ2-qid8Z

DANKE das ist schon mal eine Basis!!

Also die Kamera von FitCamX kam letzten Samstag tatsächlich hier an und damit genau 10 Tage nach meiner Bestellung und ohne irgendwelchen Stress mit dem Zoll. Die Verpackung wirkte zumindest bemüht professionell, aber ausreichend sicher.

Was an der Kamera wirklich super ist, ist natürlich die Integration in die Spiegelverkleidung. Es war ein bisschen Gefummle, die Kabel da mit rein zu bekommen, aber wenn man das in etwa so macht, wie das in dem Video auf der Herstellerseite gezeigt wird, funktioniert das ganz gut. Ich habe mir nur die 4K Version der Frontkamera ohne Parküberwachung oder Rückkamera bestellt, weil diese beiden Varianten das ganze Konzept der einfachen Installation wieder über Board werfen würden und man dann eben doch irgendwo Kabel durchs halbe Auto ziehen müsste. Ebenfalls nett war, dass ein kleiner USB-A und USB-C Adapter für die kleine SD-Karte mit dabei war.

Damit hört es aber auch schon wieder mit den positiven Sachen auf. Was sich auf jeden Fall gelohnt hat, war die extra "CPL Linse", sprich ein Polfilter. Ohne diesen Filter sieht man bei Sonnenlicht nur eine Spiegelung des Abdeckgitters vom Mittellautsprecher im Bild. Und man sollte auch definitiv keine Zettel oder anderen Ramsch auf dem Armaturenbrett liegen haben, denn auch diese spiegeln sich wunderbar in der Frontscheibe und damit auch im Kamerabild.

Die Kamera kann kein GPS Signal empfangen und aufzeichnen, damit also auch keine Position oder Geschwindigkeit. Wobei man letztere im Notfall anhand irgendwelcher markanten Punkte noch errechnen könnte. Irgendwann muss es bei dem Hersteller mal eine extra GPS Antenne gegeben haben, aber zur Zeit gibt es die Option nicht. Und die Kamera kann damit auch keine Uhrzeit und kein Datum selbst ermitteln. Es ist immer eine kurze Verbindung über W-Lan mit einem Handy nötig, sonst macht die Kamera einfach mit dem Zeitstempel nach der letzten Aufnahme weiter, auch wenn die schon ein paar Tage her ist.

Weiterhin nimmt die Kamera zwar sowohl bei Tag als auch bei Nacht recht gute Bilder auf, aber nur mit 30 fps (Bilder pro Sekunde). Und das ist eigentlich ein absolutes No Go, weil man ab einer Fahrgeschwindigkeit über ca. 50 km/h praktisch keine Kennzeichen mehr erkennen kann. In irgendeinem anderen Autoforum schrieb mal jemand, dass man Kennzeichen sowieso nur bei einer max. Entfernung von 8-10m erkennen kann und das würde ich auch so in etwa bestätigen. Ärgerliche Zeitgenossen auf der Autobahn sind damit praktisch nicht identifizierbar in den Aufnahmen. Vielleicht ändert sich da irgendwann nochmal was mit einem Firmwareupdate. Aber da hab ich noch keins gefunden. Die Option gibts aber in der App.

Und Thema App, die Eindeutschung darin ist schon eher so aus der Kategorie "schlecht übersetzte Bedienungsanleitung aus China". Bei manchen Stellen braucht es echt viel Fantasie, was das heißen soll.

Ebenfalls etwas putzig ist der SD-Karten Slot an der Kamera. Einmal hab ich es geschafft die Karte statt in den Slot, direkt darunter ins Gehäuse zu schieben (Spaltmaß zu groß) und hab sie nur mit einer Spitzzange wieder heraus bekommen. Und die Karte wird im Betrieb schmerzhaft heiß. Also man kann sich wirklich gut die Finger daran verbrennen und ich kann mir nicht vorstellen, dass das auf Dauer gesund für den Speicherchip und dessen Lebensdauer ist.

Fazit kurz: Integration und einfache Installation super - Eigentlicher Sinn einer Dashcam eher ausbaufähig. Allerdings bei dem Preis vielleicht auch noch angemessen, man gibt das Geld halt mehr für die Idee der guten Integration aus.

Super Bericht, danke.

Wenn man ordentlich Bildqualität haben möchte, dann sollte man sich auf 4k Cams mit einer wirklich guten HDR-Implementation und dem Sony Starvis 2 (IMX678) Bildsensor konzentrieren. Da steigt die Chance, dass man Kennzeichen oft recht gut erkennen kann, sogar im Begegnungsverkehr, auch des Nachts und bei Regenwetter. Cams mit 60 fps machen es kaum besser, wenn der Bildsensor es nicht kann, und/oder man mit kleineren Auflösungen als 4k unterwegs ist (was typisch wäre). Cams mit 4k und 60 fps habe ich noch nicht gefunden.

Das bietet diese FitCamX nat. nicht (diesen Bildsensor).

Trotzdem war ich von den Aufnahmen, die man so im Netz dazu findet, doch positiv überrascht. Wenn die Cam noch GPS hätte, wäre sie eigentlich richtig gut.

Wer sich für diese Starvis 2 Cams interessiert, kann sich ja mal diesen Vergleichstest anschauen; das ist so die Premium-Klasse derzeit.