Alles anzeigenWie wohl viele weitere erlebe ich auch gerade meinen ersten Winter mit einem BEV. Nachdem mein EV ja im 05/2024 zugelassen wurde und ich mit anfangs über Verbrauchsangaben entsprechend des WLTP gefreut habe, wurde ich die letzten Wochen unangenehm auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt
Mein Arbeitsweg beträgt ca. 25 km. Da sehe ich am Ende der Fahrt dann 18.x kWh/100km, bei Strecken von etwa ~10 km eigentlich nie unter 20 kWh/100km. Letztes Wochenende ging mal ein Fahrt aus dem Raum Trier nach Landau mit einem Zwischenstopp über Ludwigshafen die A8, A6... runter, einen Tag drauf über die B10 und A8 wieder hoch. Bei ca. 4-6°C und 110 km/h war die Verbrauchsangabe >22 kWh/100 km.
Die hochgerechnete Reichweite meines EV beträgt keine 320 km mehr. Im Vergleich zu locker 460 km im Sommer find ich das schon arg. Okay... nichts, was ich vorher nicht wusste. Aber wie sich das "anfühlt", konnte man vorher nur mutmaßen. Das sind zwischen 10-80% ein ganzes Drittel weniger Reichweite bzw. ~100 km Differenz. Und tatsächlich ist das mehr als es klingt.
Ich bereue nix, aber wenn das Leasing ausläuft, schaue ich beim nächsten Fahrzeug definitiv nach einem BEV mit ~80 kWh Akku, evtl. sowas wie ein EV3.
Die hohen BEV Verbräuche im Winter liegen aber primär an der Heizung. Schalt mal die Heizung komplett aus (sofern das möglich ist, da manchmal die Zwangsheizung angeht) und du landest bei ~ + 20% im Vergleich zum Sommer, somit ähnlich einem Benzin-Verbrenner. Beim Verbrenner kriegst du im Winter die Heizung geschenkt und das ist ein großer Unterschied zum BEV.
Ob du mit 80kWh wirklich glücklicher wirst wage ich aber zu bezweifeln, da das Gewicht und damit auch die Reifenbreite steigt, was wiederum den Verbrauch erhöht. Ausserdem haben die Modell mit größerer Batterie meist auch mehr Leistung oder sogar dual Motoren was ebenfalls den Verbrauch erhöht.