Wintertauglichkeit Niro (PHEV)

EST58 · 12. Januar 2019

Möche ich einfach mal so in den Raum stellen.

Nachdem ich nun außer einer kurzen CEED-Phase die letzten Jahrzehnte fast nur AWD- Autos hatte, Subaru / Sportage, war ich sehr gespannt drauf, sie sich der Niro bei winterlichen Verhältnissen so schlägt.

Zweimal habe ich mir die Zeit genommen um "Spielen" zu gehen. Und ich bin positiv überrascht. Nach 90 Kilometer an dem einen Tag auf Strecke im Umlang und in Wohngebieten UND gestern abend in Industriegebieten, die meinst eine geschlossene Schneedecke / oder Schneematschdecke(Salz) hatten, weiß ich nun, dass ich mich auf den Niro verlassen kann. Obwohl ich "nur" Ganzjahresreifen drauf habe.

Er reagiert recht gutmütig und der tiefe Schwerpunkt tut das Seine dazu.

Einen deutlichen Unterschied zum Allrad gibt es naturgemäss beim Anfahren, aber hier hilft sofort Antischlupf oder ESP oder was auch immer mit. Frontantrieb und das Gewicht der zwei Herzen helfen da auch gut mit und es ist besser als ich es erwartet hatte.

Mit unserem SX4 und dem Sportage habe ich letztes Jahr auch mal einen Vergleich gemacht und da war mir der SX4 angenehmer, denn der ist leichter und schob nicht so vehement in glatten Kurven nach außen weg und sein ESP kam viel früher zum Regeln als das des Sportage.

Also Fazit: Auch mit dem Niro kann ich gut durch den Winter fahren. (Gott sei Dank)

**Typpes** · 12. Januar 2019

Gute Winterreifen und elektrisches Anfahres haben mich am Berg auf gepresstem Graupel / Eis ohne Probleme anfahren lassen. Da war ich beeindruckt.

**e-laun** · 12. Januar 2019

Erst vorgestern morgen bin ich mit meinem Niro an 1 Lastwagen und 10 PKW dahinter vorbeigezogen, die alle am Berg hingen und nicht weiter kamen (Glatteis).
Ich musste auch aus dem Stand anfahren was aber dank EV und zwischenzeitlich gefühlvollem rechten Fuß letztendlich funktionierte. Die Winterreifen haben wahrscheinlich mitgeholfen.

Dennoch kenne ich keinen Fronttriebler, mit dem man im Winter so gefühlvoll anfahren kann. Is eben der Vorteil eines gut geregelten Brushless DC Morors

Frank_D · 12. Januar 2019

Zitat von laun3006

Dennoch kenne ich keinen Fronttriebler, mit dem man im Winter so gefühlvoll anfahren kann.

Dann hast du noch keine halbwegs moderne Opel-Automatik (Ersterfahrung 1995) mit Winterfahrprogramm erlebt...
Dagegen ist der Niro ruppig.
Der kann das nur, wenn mein Gasfuß das kann.

niko8888 · 14. Januar 2019

Zusammenfassung:
Der Niro ist nach meiner Erfahrung voll Wintertauglich.

Im Detail:
Der PHEV hat sich voll bewährt: unkomplizierte Areise mit Benzin.
Vor Ort im Zillertal dank einer Lademöglichkeit (normalen Schuko Steckdose) weitgehend voll elektrisch unterwegs. Die Heizung (und damit der Motor) blieb auf den meist sehr kurzen Strecken (< 10 min) aus. Wir hatten ja ohnehin warme Skikleidung an und in 10 min wird das Auto so oder so nur halbwegs warm.
Lediglich bei einer längeren Fahrt zum Hintertuxer Gletscher (ca. 20 km) lief der Motor zwecks Heizung mit. Ab ca. minus 12 grad ist der Wagen selbstständig in der HEV Modus gewechselt und ließ sich nicht auf EV zurückschalten.

Anreise Farankfurt - Mayrhofen 550 km
4,8 Liter plus eine Akku Ladung
Rückreise 5,2 Liter plus eine Akku Ladung

Insgesamt liegt unser Verbrauch derzeit laut Boardcomputer bei 2,4 Liter bei einer Gesamtfahrleistung von ca 8500 km
Vor der Langstrecke in den Skiurlaub lag er bei unter 2 Liter. Mit einem reinen EV könnten wir also nicht allzuviel Sprit mehr einsparen und hätten für den Skiurlaub einen Mietwagen oder die Bahn nehmen müssen.

Dennoch hätte ich, wenn es nur nach mir ginge, lieber einen reinen EV

FloGo · 15. Januar 2019

Vielen Dank für die interessanten Infos zum Verbrauch und zur Wintertauglichkeit - da freue ich mich sehr auf meinen PHEV. Ich denke, wenn die angegebenen Verbrauchswerte so zu erreichen sind, dann ist der Niro trotz Mehrpreis des PHEV ein richtiges Sparschwein... Dank Umweltprämie, Steuervorteil durch 0,5%-Regelung und mit gelegentlichem Gratis-Laden - ein wirklich geniales Auto

niko8888 · 16. Januar 2019

bitte bei den Verbrauchswerten beachten, dass wir überwiegend Kurzstrecke fahren und den Wagen am carport ständig aufladen. Auf dem weg in den winterurlaub sind wir nie mehr als 130 km/h gefahren und unsere Durchschnittsgeschwindigkeit war „dank“ sehr viel Stau sehr gering. Auf „normalen“ Autobahnfahrten ohne Staus und stop and Go dürfte der Hybrid keine Vorteile zu anderen sparsamen Benziner bringen. Auf mittlerer Distanz (Erlangen - Frankfurt 200km) bin ich allerdings bei Thempo 100 auch schon mit 2,8 Liter/ 100km zzgl. einer Akkuladung ausgekommen- im Sommer mit Klimaanlage auf moderat.

Aufgrund der Möglichkeit zum elektrischen Fahren im Stadtverkehr ist der PHEV in der Tat ein idealer Kompromiss für uns, insbesondere da meine Frau (noch) keinen reinen EV möchte. Leider sind wir noch nicht in den Genuss der 0,5% Regel gekommen, die ist natürlich genial.

Wer nicht allzu verfroren ist kann auch in den Wintermonaten mit Sitz- und Lenkradheizung die Mehrzahl der Kurzen Fahrten unter 15 Minuten rein elektrisch machen - im Herbst sowieso
Hauptproblem ist da weniger die Themperatur, sondern das beschlagen der Schreiben je nach Wetterlage. Lässt sich mit Klimaanlage gut in den Griff bekommen aber das ist dann schon mehr was für „EV Freaks“

Schade finde ich, dass der PHEV keine elektrische Standheizung eingebaut hat. Daher werde ich mir jetzt auch mal einen Heizlüfter einbauen mit Remote schaltbarer Wifi Steckdose- das Material kosten weniger als 150€ und sollte schnell eingebaut sein

Vielleicht erspart mir das ja zukünftig das Eiskratzen

Clemens · 16. Januar 2019

Jo das mit der elektrischen Standheizung/Vorheizung verstehe ich echt nicht, würde Kia in der Produktion vielleicht 10-20 Dollar mehr kosten und wäre ein große Aufwertung.
Der Outlander PHEV hat sowas an Board.

wraab · 18. Januar 2019

Bezüglich der Wintertauglichkeit würde mich mal interessieren, welche Erfahrungen ihr mit der rein elektrischen Reichweite im Temperaturbereich 0 bis 5 Grad Celsius Außentemperatur gemacht habt.
Liege da so etwa bei 35 bis maximal 40km rein elektrisch, bzw. 45km mit ca 0,5l Benzin ohne Heizung, bzw. ca 45km mit ca 1l Benzin mit Heizung.
Im Sommer komme ich mit Klima etwa 48 bis 52km zum Vergleich rein elektrisch.
Bin mal gespannt...

niko8888 · 18. Januar 2019

Gersten bin ich bei 2 grad ca 23 km gefahren davon ca 50% mit 70 km/h und 50% Stadtverkehr - ohne Motor Heizung und Klima, aber mit Sitzheizung, lenkradheizung und Scheinwerfern.

Restreichweite wurde meine ich noch zwischen 20 und 25 km angezeigt.
Macht also zusammen Max 48 km - eher aber 43 km

Im EV betrieb mit eingeschalteter Heizung war der angezeigte Verbrauch immer so zwischen 2 und 4 Liter auf 100 km, je kürzer die Strecke, je höher der angezeigte Verbrauch.

Es wird zwar nicht nur geheizt, sondern auch der Akku geladen. Dennoch ist es sicherlich nicht sonderlich effizient, mit dem Verbrenner zu heizen. Das dabei auch der Akku geladen wird tröstet mich nur wenig. Andererseits würde vermutlich eine elektrische Heizung die Reichweite so weit in den Keller ziehen, dass man ohnehin nicht ohne verbrenner and Ziel kommt. Wir fahren halt neunmal einen PHEV, und der ist nichts für EV-Entusiasten sondern ein für meine Bedürfnisse sinnvoller Kompromiss:-)

Meine Hoffnung ist allerdings, dass der Motor beim heizen in einem optimalen Drehzahlbereich gehalten wird, so dass er möglichst geringe Schadstoffe ausstößt- aber ob dem wirklich so ist weiß ich nicht.